Ottokar Wüst war ein absolutes Bochumer Urgestein und von 1966 bis 1993 Präsident des VfL Bochum. In seine Amtszeit fallen die einzigen beiden Teilnahmen im DFB-Pokalfinale (1968 und 1988) sowie der erste Aufstieg in die 1. Bundesliga. Seit Niederlegung seines Amtes als Präsident war er Ehrenpräsident des Vereins. Heute ist der Platz vor der Geschäftsstelle des VfL nach ihm benannt.

Jahrzehnte lang beherbergte die Brückstraße 27 den Herrenmodeausstatter. Denn Ottokar Wüst war hauptberuflich Inhaber eines Herren-Bekleidungsgeschäftes. Hier ließen Bochumer Firmen die Uniformen ihrer Mitarbeiter schneidern, wie der ehemalige Personalchef der Westfalenbank zu berichten weiß.

Wüst galt zudem als beliebter Arbeitgeber: An Weihnachten wurde mit der ganzen Belegschaft gefeiert. Mit Akkordeonspiel in der Werkstatt (der guten alten Quetschkommode) und einer Decke auf dem Boden. Seine verflossenen Angestellten schwärmen noch heute davon …