Non-Stop-Kino

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1957 eröffnete das „Bali“ im neuen Bochumer Hauptbahnhof und war mit seinen 365 Plätzen das 43. Kino der Stadt. Anfangs ein Nonstop-Kino, das ohne feste Startzeiten zwischen 9 Uhr morgens und Mitternacht lief, bot es ein einfaches Programm, das vermutlich auch den ein oder anderen „Godzilla“-Fan begeisterte. In den 70ern gab es dann eine etwas gewagtere Mischung – neben dem klassischen Monster gab’s hier und da auch mal erotische Streifen.

Doch 1982 nahm das Kino eine neue Richtung – es wurde zum „Metropolis“, einem Ort für anspruchsvolle Filme, und setzte einen neuen, eleganten Kurs. Der Charme der späten 50er Jahre blieb jedoch erhalten. Das nostalgische Kassenhäuschen im Hauptbahnhof lässt es erahnen: Hier steckt noch viel Geschichte drin. Der Kinosaal glänzte damals mit schallschluckendem Nylonboden, seegrün-bläulich verkleideten Wänden und einer wellenförmigen Decke. Die hochpolsterten Sessel mit Acella-Streifenmuster versprachen Komfort für lange Filmabende.

Heute ist das „Metropolis“ – neben dem Kasseler „Bali“ – das einzige Bahnhofskino in Deutschland. Wie ein Relikt vergangener Kino-Ären steht es unter Denkmalschutz – und das Herz der Bochumer Kinogeschichte schlägt weiter.